Arbeitskreis Igelschutz Berlin e.V.
Igel im Garten und Gefahren!
Ergrünen im Frühjahr die Sträucher, Hecken und Bäume sind die Nahrungstiere des Igels wie Käfer, Raupen, Larven, Würmer, Schnecken wieder vorhanden. Dann erwachen die Igel aus dem Winterschlaf und kommen etwas abgemagert aus ihren Nestern. Menschliche Siedlungen und Gärten sind zunehmend das Rückzugsgebiet der Tiere, aber leider keineswegs mit immer idealen Lebensbedingungen. Jetzt können wir einiges für das Stacheltier in unserem Garten anbieten.
Kein Gift!
Schneckenkorn, Unkraut - und Insektenvertilgungsmittel schaden dem Igel sehr. Infolge Mangel und Aussterben an Insekten hat sich der Igel in seinen Ernährungs-gewohnheiten angepasst. Leider zu seinem Schaden: Die Schnecken, die er frisst, können vergiftet sein. Das Gift sammelt sich in seinem Körper an und seine Wieder-standsfähigkeit gegenüber Parasiten lässt nach, die Folge ist:
Erhöhte Anfälligkeit gegen alle möglichen Krankheiten.
Durchlässige Zäune
Sauber geputzte Gärten ohne Durchschlupf zum Nachbar schränken das Jagdgebiet der Stacheltiere stark ein. Als „Nahrungsfinder“, die fressen was sie finden und nicht gezielt danach suchen, sind sie auf einen großen Aktionsradius angewiesen.
Igel benötigen große Reviere zur Futter- und Winterquartierssuche! Schaffen Sie Durchgänge zu anderen Gärten. Als Umzäunung sind Hecken oder Jägerzäune gut geeignet.
Schaffung von Unterschlüpfen
Die Igel bevorzugen dichte Hecken, Gebüsche, Reisig-, Laub- bzw. Komposthaufen, Hohlräume unter Holzstapeln, Steinhaufen oder alte Baumwurzeln. Bauen Sie dem Igel einen geeigneten Unterschlupf in Ihrem Garten. Geeignete Unterschlüpfe können aus Feld-, Mauer- oder Ziegelsteinen gebaut werden.
In einer Ecke des Gartens einen Haufen aus Reisig, Laub und Ästen anlegen. Vorsicht im Herbst: Vor dem Verbrennen umschichten, Igel könnten dort wohnen.
Igelsichere Gartenteiche
Igel sind gute Schwimmer; gibt es aber keine Ausstiegsmöglichkeiten, kann auch der beste Schwimmer ertrinken. Bei einer Neuanlage Ihres Gartenteiches sollten Sie diesen mit einer Sumpfzone anlegen. Vorhandene Gartenteiche und Schwimmbecken versehen Sie mit Ausstiegshilfen in Form schräggestellter Bretter mit Querleisten oder mit Rettungsinseln.
Eingegrabene Regentonnen
Regentonnen, Löcher, Gruben und Schächte abdecken. Falls dieses nicht möglich ist, ist die tägliche Kontrolle Pflicht. Treppen müssen mit Zwischenstufen ausgestattet werden (kleine Steine, Holzscheite).
Fütterung in der nahrungsarmen Jahreszeit:
Empfehlenswert ist die nächtliche Zufütterung im Herbst und Frühjahr, inzwischen ist auch eine Ganzjahresfütterung angebracht aufgrund des Klimawandels und der Versprühung von Pestiziden. Es eignen sich Hunde- oder Katzenfutter, vermischt mit Igeltrockenfutter oder Haferflocken, eine Messerspitze Kalk und einigen Tropfen Multivitaminsaft. Damit sich keine ungebetene Gäste daran sattfressen, stellen Sie eine Obstkiste, versehen mit einem Durchschlupf von ca. 10 x 10 cm, verkehrt herum über das Futter. Futterreste müssen am nächsten Morgen unbedingt entfernt werden. Ganzjährig sollten Wasserstellen vorhanden sein. Trinkwasser für den Igel in einer Tränke aufstellen und am besten täglich wechseln, niemals Milch anbieten!
Keine Mähroboter und Ultraschallgeräte!!!
Keine Rasentrimmer und Mähroboter ohne Aufsicht bzw. nicht benutzen (Igel werden zerschnitten).
Falls der Einsatz unumgänglich ist, dann bitte den vorher Garten nach dem Igel absuchen und wenn ein Igel gefunden wird, dann dort nicht mähen!
Igel nehmen hohe Frequenzen von Ultraschallgeräten sehr deutlich war und diese wirken geradezu schmerzhaft auf sie. Igel fliehen vor diesem Lärm und meiden die Gegend.
Nachbargärten
Nachbargärten sollten möglichst auch naturnah sein, weil ein Igel ein großes Revier benötigt. Auch die Nachbarn informieren, dass sie auf Igel achten sollen.